Wettbewerb

Kartellamt nimmt Google auch bei Werbung ins Visier

von Dominik Grollmann

30.08.2022 Bereits zum zweiten Mal nimmt die deutsche Kartellbehörde Google unter die Lupe. Diesmal geht es nicht um die Suchmaschine, sondern um die programmatischen Werbe-Angebote.

 (Bild: Brionv)
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Bild: Brionv unter Creative Commons Lizenz by-sa
Google verfügt auch außerhalb seines Kerngeschäfts - der Suchmaschine - über eine herausragende Marktposition in der Online-Werbung, die kartellrechtlich untersucht werden soll. Das geht aus einem "Diskussionsbericht" der Behörde hervor, der am Montag in Bonn veröffentlicht wurde und über den unter anderem die Süddeutsche Zeitung   berichtet.

Das Bundeskartellamt hat bereits im Mai 2021 eine Untersuchung gegen Google   und die Konzernmutter Alphabet   zum Kerngeschäft eingeleitet. Nun soll auch das Geschäft mit Werbung außerhalb von Suchmaschinen einbezogen werden. Dabei handele es sich um ein "hochkomplexes, für viele recht intransparentes System des automatisierten Handels mit Online-Werbeplätzen", sagte Andreas Mundt , Präsident des Bundeskartellamtes   . "Google hat auch in diesem technischen Teilbereich der Online-Werbung auf nahezu allen Stufen der Wertschöpfungskette eine starke Marktposition. Es stellen sich nicht zuletzt deshalb zahlreiche wettbewerbliche Fragen."

Mundt verwies dabei auch auf Instrumente der erweiterten Missbrauchsaufsicht, die seit Anfang 2021 zur Verfügung stehen. Sie ermöglichen dem Bundeskartellamt ein effektiveres Eingreifen. In einem ersten Schritt ermöglicht das Bundeskartellamt es Marktteilnehmern, zum jetzt veröffentlichten Diskussionsbericht bis zum 28. Oktober 2022 Stellung zu nehmen.

Ein Google-Sprecher erklärte, Werbetools von Google sein vor allem eine Bereicherung für die Wirtschaft und eine wichtige Hilfe zur Refinanzierung von Webangeboten. "Sie unterstützen Unternehmen jeder Größe dabei, ihre Kunden effektiv zu erreichen." Das Bundeskartellamt betrachte nur einen kleinen Teil des insgesamt sehr breiten und wettbewerbsintensiven Ad-Tech-Marktes. "Wir werden den Bericht genau prüfen und auch weiterhin mit dem Bundeskartellamt zusammenarbeiten sowie dessen Fragen beantworten", sagte er.
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