Otto trennt sich von England-Chef

Über die harte Prüfung, der Otto sein England-Geschäft unterzogen hat, habe ich regelmäßig berichtet. Zwar hat der Konzern nicht entschieden, sich von Otto UK zu trennen. Trennen wird man sich aber doch, und zwar zum einen von CEO Michael Hancox. Er verlässt das Unternehmen ohne direkten Anschluss-Vertrag, weil ihm eine zweite Trennung nicht behagt: Die von Parcelnet, das künftig der Hermes Logistik Gruppe zugeschlagen wird. Dadurch, so Hancox, sei seine Aufgabe nicht mehr so, wie er sie vor fast drei Jahren übernommen habe.
Interimsweise kümmert sich Vorstandschef Hans-Otto Schrader selbst um Otto UK und entsendet eine unabhängige Beratungsfirma: EMC2, die zuvor schon im Konzern wesentliche Strategien mitentwickelt hatten. Partner Dr. Marc Fischer hatte auf dem vergangenen Versandhandelskongress seine Perspektiven für den Versandhandel vorgestellt. Daher ist anzunehmen, dass auch er das Internet forcieren und das Agency-Geschäft reduzieren wird. Unter Hancox war der Online-Umsatz von 59 Mio. Pfund auf 129 Mio. Pfund angestiegen und steht heute für etwa ein Drittel des Umsatzes von Otto UK.
Laut Hancox hatte Otto verschiedene Kaufangebote für seine britischen Unternehmen erhalten, doch entsprachen diese nicht den Erwartungen. Downsizing oder Schließungen seien ebenfalls keine Option, so gehe es nun darum, die Bereiche zu ermitteln, in den investiert oder ggf. zugekauft werden könne.