E-Commerce

Mister Spex korrigiert Umsatzprognose nach unten

von Sebastian Halm

18.06.2025 Optiker Mister Spex SE passt seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 an. Das geschieht infolge einer bislang unter den Erwartungen liegenden Umsatzentwicklung im zweiten Quartal. Der Optiker kämpft seit langem gegen sinkende Umsätze.

 (Bild: ChatGPT/Sebastian Halm)
Bild: ChatGPT/Sebastian Halm
Die Prognosen für das EBIT sowie für die erwarteten liquiden Mittel zum Jahresende bleiben unverändert.

Mister Spex rechnet für das Gesamtjahr 2025 mit einem Umsatzrückgang von -10 Prozent bis -20 Prozent (zuvor: -5 bis -10). Trotz der angepassten Umsatzprognose bestätigt das Unternehmen die Prognose für EBIT-Marge von -5 Prozent bis -15 Prozent, was einer Verbesserung von rund 1,3 Millionen Euro entspricht. Grundlage dafür sei die konsequente Umsetzung des Transformationsprogramms SpexFocus, das auf nachhaltige Kostensenkungen, eine höhere operative Effizienz und langfristige Profitabilität abzielt.

Das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem soliden Bestand an liquiden Mitteln von rund 65 Millionen Euro (Plus oder minus 5 Millionen Euro) zum Jahresende 2025.

Das Marktumfeld bleibe weiterhin herausfordernd, so ein Unternehmenssprecher. Vor Beginn der Sommersaison hat eine verstärkte Rabattaktivität im Wettbewerb, insbesondere im Segment Sonnenbrillen und vor allem im Onlinegeschäft, zu zusätzlichem Preisdruck geführt. Entsprechend seiner strategischen Ausrichtung im Rahmen des Transformationsprogramms SpexFocus hat Mister Spex bewusst darauf verzichtet, sich diesem Trend anzuschließen. Stattdessen verfolgt das Unternehmen eine disziplinierte Preispolitik, die voraussichtlich zu einer höheren Bruttomarge im Vergleich zum Vorjahr und einer verbesserten Steuerung der liquiden Mittel führen wird.

"Die angepasste Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 zeigt deutlich, dass der mit SpexFocus eingeleitete strategische Kurswechsel Wirkung zeigt - insbesondere durch die konsequente Ausrichtung auf Profitabilität", Tobias Krauss , CEO der Mister Spex SE   . "Unser EBIT in nur fünf Monaten auf rund 6 Millionen Euro zu verbessern, ist ein klares Signal. Die Fokussierung auf Profitabilität, Effizienz und Kundennutzen war die richtige Entscheidung." Der durchschnittliche Bestellwert sei um 11 Prozent gestiegen, bei Korrektionsbrillen um 23 Prozent. "Zudem haben wir im vergangenen Monat erfolgreich unser Abonnementmodell eingeführt - ein weiterer Schritt zu mehr Kundennähe, wiederkehrenden Umsätzen und nachhaltigem, profitablem Wachstum."

Mister Spex wird die vollständigen Finanzkennzahlen für das zweite Quartal am 28. August 2025 veröffentlichen.

Der angeschlagene Optiker - Chronologie einer Schieflage

Konkurrenz und Preisschlachten vor allem bei den Sonnenbrillen setzen der Branche und im Speziellen Mr. Spex zu. Das Unternehmen setzt nun zunehmen auf eine konstante Preispolitik treu und fokussiert Qualität, Margen und Kundenbindung:

Im Sommer 2021 erfolgt der Börsengang. Vom Emissionserlös fließen 245 Millionen Euro in die Firmenkasse - sie sollen internationale Wachstumspläne mitfinanzieren. Der Börsenwert von über 800 Millionen Euro hält sich nicht dauerhaft - die Aktie fällt bereits im Herbst, in einem Umfeld steigender Zinsen und stärker werdenden Verlusten der Gesellschaft. Investoren nehmen Abstand, der Börsenwert fällt auf 84 Millionen Euro im Oktober 2022.

Gründer Dirk Graber gibt im Juli 2024 nach sechzehnjähriger Tätigkeit den CEO-Sessel an den Intrims-Chef Stephan Schulz-Gohritz , den Unternehemns-CFO, ab.

Im August 2024 hat Mister Spex sein im Rahmen seines Umbaus sein Portfolio an Eigenmarken erweitert - und zwar mit der Einführung von 'Mister Spex MOOVE'. Damit stieg er in die schnell wachsende Kategorie der Sportbrillen ein, das sowohl lokal als auch global ein erhebliches Wachstum verzeichnet.

Im selben Monat startet mit "SpexFocus" die Neupositionierung der Marke, "die Reduzierung der Personalkosten, Preisanpassungen und Rabattüberprüfungen, die Optimierung der operativen Abläufe sowie die Schließung aller acht internationalen Filialen". Davon betroffen sind fünf Stores in Österreich, zwei in Schweden und einer in der Schweiz.

Im September 2024 kommen dann die Premium-Gläser 'SpexPro' ins Produktportfolio. Die Brillengläser sind Teil der strategischen Erweiterung des Premium-Eigenmarkensegments. Das angeschlagene Unternehmen will damit den Umsatzanteil im Bereich der Korrektionsbrillen signifikant steigern und das Portfolio im Premiumsegment ausbauen. Die Hoffnung: Mehr Wachstum und vor allem höhere Profitabilität.

Auch das noch: Als Konkurrenz für Mister Spex bringt sich Onlinehändler Amazon Januar 2025 in Stellung und kündigt den Start von Amazon Optics an. Mit Amazon Optics   können KundInnen aus einer großen Auswahl an Brillenfassungen wählen, auf verschiedene Optionen für Gläser zugreifen und ihre personalisierten Brillen mit der schnellen und bequemen Lieferung erhalten.

Im Vergleich zu 2024 sinkt der Umsatz im ersten Quartal 2025 um 13 Prozent auf 44,7 Millionen Euro. Die Bruttomarge steigt deutlich auf 56,4 Prozent - gestützt durch die Eigenmarke "SpexPro" und geringere Rabattaktionen. Das deutsche Filialgeschäft zeigt sich robust: Flächenbereinigt stieg der Umsatz um 13 Prozent. Doch international bleibt das Geschäft jedoch schwierig: Der Umsatz sank um 38 Prozent, unter anderem durch die gezielte Rücknahme von Rabattaktionen.

Im März 2025 macht der Aufsichtsrat Tobias Krauss zum neuen CEO. Er wird seine neue Funktion zum 1. April 2025 antreten.

Seit Juni diesen Jahres bietet Mister Spex in allen deutschen Filialen einen Augengesundheits-Check an. Ziel ist es, die stationären Stores im Rahmen des strategischen Transformationsprogramms "SpexFocus" weiterzuentwickeln. Der Check ist für NutzerInnen des neuen Abomodells "Mister Spex Switch" kostenlos. Das integrierte Leistungspaket soll langfristig für mehr Kundenbindung sorgen.
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