Aus für Arcandor, kein Konzept für "Quelle neu"
18.08.2009 Für die Mitarbeiter der Quelle war schon am Donnerstag Freitag, der 13. Für einen großen Teil der Mitarbeiter gibt es keine Perspektive mehr im ehemals größten Versandhaus Europas.
Die 109 defizitären Quelle Technik-Center werden geschlossen. Von den 1450 Quelle-Shops bleiben nur 1000 erhalten. Insgesamt werden bis Januar 2010 - also innerhalb der nächsten 6 Monate - 3700 Mitarbeiter entlassen. Eine Perspektive gibt es generell nur für 6400 der bisher 10500 Mitarbeiter.
In der Diktion des Insolvenzverwalters: Eine "neue Quelle" könne stationär in der Fläche vertreten bleiben, könne weiterhin im Printbereich mit Katalogen arbeiten (die Planungen für den Hauptkatalog Frühjahr/Sommer 2010 laufen) und elektronischen Handel und "mediale Vertriebskanäle" verstärkt nutzen. Die "neue Quelle" im Verbund der Primondo könne Universal-Versand und Spezial-Versender bei profitablem Deutschland- und wachsendem Auslandsgeschäft integrieren. Die "neue Quelle" könne ihren Kunden virtuelle wie reale Berührungs- oder Kontaktpunkte anbieten, nicht zuletzt über den Kundendienst der "Profectis".
Und das Ganze soll reichen, um die europäische Marktführerschaft im "integrierten Homeshopping" zu behaupten. Nur - wie die "neue Quelle" inhaltlich aussehen soll, bleibt erschreckend unklar. Weiter so wie bisher, aber auf kleinerer Flamme, um teure Personalkosten entlastet?
Für November, wenn das Weihnachtsgeschäft schon halb gelaufen ist, verspricht der Insolvenzverwalter die Präsentation von Sanierungskonzepten. Was wohl heißt: Wir haben im Moment noch keines.
Derweil hat für Quelle Österreich die Oberbank einen Millionenkredit vergeben. Die Stadt Linz übernimmt eine Ausfallhaftung in Höhe von 80 % dieser Summe - das entspricht unbestätigten Angaben zufolge etwa der von Quelle jedes Jahr entrichteten Kommunalsteuer.
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