Pepco Deutschland ist insolvent
24.07.2025 Pepco zieht die Konsequenzen aus den Defiziten: Das Unternehmen leitet Schutzschirm-Insolvenz für seine deutsche Tochter ein.
Nach dem Markteintritt 2022 hatte Pepco in kurzer Zeit 64 Filialen eröffnet - mit dem Fernziel, langfristig bis zu 2000 Standorte in Deutschland zu betreiben. Die expansive Flächenstrategie hat sich jedoch nicht als tragfähig erwiesen. Angemietete Ladenlokale erwiesen sich teilweise als ungeeignet oder zu kostenintensiv. Laut Unternehmensmeldung arbeitet die deutsche Einheit derzeit defizitär, was maßgeblich zur aktuellen Situation beigetragen habe.
Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens bleibt das bisherige Management im Amt, erhält jedoch Unterstützung durch den Sanierungsexperten Christian Stoffler von der Kanzlei Gerloff Liebler. Die gerichtliche Aufsicht übernimmt Gordon Geiser von GT GreenbergTraurig, der als vorläufiger Sachwalter eingesetzt wurde. Das Ziel des Verfahrens ist es, Pepco Deutschland strategisch neu zu positionieren und eine wirtschaftlich tragfähige Marktpräsenz zu entwickeln.
Aktuell bleiben alle Filialen weiterhin geöffnet. Eine mittelfristige Bereinigung des Filialnetzes, inklusive möglicher Schließungen, wird jedoch nicht ausgeschlossen. Die rund 500 Beschäftigten erhalten vorerst Insolvenzgeld. Aus Sicht der Gesellschafter zeigt sich die Pepco Group weiter engagiert: Sie hat signalisiert, den Sanierungsprozess aktiv zu unterstützen und finanziell abzusichern.
Pepco gehört europaweit zu den größten Anbietern im Nonfood-Discountsegment. Das börsennotierte Unternehmen betreibt nahezu 4000 Filialen in 18 Ländern und fokussiert sich auf preisgünstige Artikel wie Bekleidung, Dekorationswaren und Spielzeug. Der deutsche Markteintritt war als strategisch wichtiger Wachstumsschritt angelegt - die aktuelle Entwicklung könnte nun zu einer realistischeren Marktkalkulation führen.
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