Second-Hand im Wandel: Kunden wünschen professionellen Service

von Dominik Grollmann

20.05.2025 Nachhaltiger Konsum wird zum Mainstream, aber neue Anforderungen an Marken und Handel machen Second-Hand zur strategischen Herausforderung.

 (Bild: Pexels auf Pixabay)
Bild: Pexels auf Pixabay
Der neue Havas Trendreport   "Re-Think, Re-Sell, Re-Consume" zeigt: Der deutsche Second-Hand-Markt ist längst mehr als ein Nischenphänomen. Rund 41 Prozent der VerbraucherInnen verkaufen demnach aktiv gebrauchte Produkte. Treiber sind vor allem Nachhaltigkeitsmotive, nicht die Schnäppchenjagd. Damit hebt sich Deutschland deutlich vom internationalen Durchschnitt ab.

Für fast jeden Zweiten sind hierzulande Umweltschutz, Ressourcenschonung und Anti-Waste-Ansätze zentrale Beweggründe der Konsumentscheidung, die sich stärker denn je an gesellschaftlicher Verantwortung ausrichtet. Und das längst über klassische Kategorien wie Kleidung und Bücher hinaus: Immer häufiger wechseln heute gebrauchte Elektro- und Haushaltsgeräte (30 Prozent), Möbel (25 Prozent) oder Spielzeug (24 Prozent) den Besitzer und verdeutlichen damit die wachsende Breite nachhaltigen Konsums.

Besonders auffällig: Der Wunsch nach langlebigen, reparierbaren Produkten zieht sich durch alle Altersgruppen. Die über 65-Jährigen sind laut Studie sogar die aktivste Nutzergruppe. Elektronik, Möbel und Spielzeug gewinnen im Wiederverkauf neben Kleidung zunehmend an Bedeutung.

Herausforderung für den Handel

Trotz breiter Akzeptanz bleiben Herausforderungen: Qualitätssorgen und mangelndes Vertrauen schrecken viele ab. Mehr als die Hälfte der Nicht-KäuferInnen bevorzugt weiterhin Neuware, rund ein Viertel äußert konkrete Qualitätsbedenken oder befürchtet versteckte Mängel. Dabei zeigen die Studienergebnisse jedoch, dass die Skepsis sich weniger gegen die Produkte richtet, sondern vielmehr gegen die Rahmenbedingungen. Für vier von fünf der aktiven KäuferInnen ist Vertrauen ausschlaggebend - gespeist durch eine seriöse Markenwahrnehmung (61 Prozent), hochwertige Produktdarstellungen (60 Prozent) und glaubwürdige Bewertungen (48 Prozent).

Entscheidend ist daher das Markenimage. Für 80 Prozent der aktiven KäuferInnen ist Vertrauen die wichtigste Voraussetzung. Klare Produktinformationen, Zertifizierungen und professionelle Kommunikation können helfen. Auffällig: Während international Social Media dominiert, informieren sich deutsche KonsumentInnen vor allem über klassische Online-Werbung.

Kunden wünschen Professionalisierung


Der Wunsch nach klaren Strukturen prägt den Markt zunehmend: Deutsche KonsumentInnen fordern nicht nur nachhaltige Produkte, sondern professionalisierte Second-Hand-Erlebnisse - unabhängig vom Kanal. Besonders gefragt sind im Onlinebereich Wear-and-Tear-Indikatoren (80 Prozent), Preisvergleichstools (84 Prozent) und Echtheitszertifizierungen (73 Prozent), die Vertrauen und Orientierung schaffen.

Obwohl der Einstieg in die Second-Hand-Welt meist im Netz beginnt, endet die Customer Journey nicht dort. Neun von zehn Befragten wünschen sich zusätzlich stationäre Angebote - etwa in Form eigener Second-Hand-Bereiche im Einzelhandel. Auch die hohen Zustimmungswerte für Rückkaufprogramme, gebrauchte Alternativen zu Neuware und integrierte Reparaturservices belegen: KonsumentInnen erwarten durchdachte, markengestützte Lösungen über alle Touchpoints hinweg und ein klares Bekenntnis von Unternehmen zur Verlängerung von Produktlebenszyklen. Damit entwickelt sich Second-Hand allmählich vom Peer-to-Peer-Modell zur strategischen Retail-Herausforderung.
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