neckermann.de will exklusive Vertriebspartnerschaften

Eine interessante Konstellation. Pixmania.com, selbst auf dem Weg zum "Marktplatz" wird exklusiver Vertriebspartner von neckermann.de. Weitere sollen folgen, wenn neckermann.de seinen Mall-Charakter rasant ausbaut: Im kommenden Jahr soll die Zahl der Partner von 50 auf 116 ausgebaut werden, darunter etliche exklusive. Pixmania etwa bringt sukzessive mehr als 10.000 Foto- und Video-Artikel auf die Plattform.
Auf der Pressekonferenz gab es einige spannende Zahlen. Marketing-Chef Thorsten Waack sagte, dass vom gesamten E-Commerce-Umsatz von neckermann.de - das sind 57 % des Gesamtumsatzes - der nachvollziehbare Anteil der Katalog-generierten Bestellungen nur 4 % ausmache. Kurz hochgerechnet: Wenn 339 Mio. Euro 57 % sind, hat neckermann.de vor dem Weihnachtsgeschäft insgesamt einen Umsatz rd. 595 Mio. Euro gemacht. Hinzu kommen Holland, Österreich, die Schweiz und z.B. Happy-Size.
53 % des Umsatzes von neckermann.de wird heute danach zwar noch vom Katalog "inspiriert", aber nicht mehr direkt ausgelöst. Bisher habe man einen Katalog-gestützten Online-Verkauf betrieben - künftig werde mehr und mehr der Katalog den Onlinehandel flankieren.
Auch darum ändert neckermann.de die Partner-Konzeption. Mit den exklusiven Partner werden gemeinsam die Sortimente und die Werbung geplant. Diese klassische Einkaufsaufgabe wird stärker aus Sicht von Vertrieb und Marketing wahrgenommen. Dadurch soll der Online-Anteil 2009 auf 64 % und 2010 auf 71 % steigen. (Dass das möglich ist, hat Wehkamp in Holland vorgemacht.)
Am Gesamtumsatz haben die Partner übrigens keinen entscheidenden Anteil: 2008 liegt der Warenwirtschafts-Umsatz der Partner - also das Handelsvolumen - bei 51 Mio. Euro. Im kommenden Jahr soll diese Zahl bei 82 Mio. Euro liegen. Das heißt: Die Partner machen eigenen Umsatz, stets aber im Kontext von Neckermann-eigenen Umsätzen.
Neckermann-Geschäftsführer Martin Lenz unterstreicht, dass das Unternehmen "fast punktgenau im Rahmen der Geschäftsfeldplanungen unterwegs ist - auch wenn es uns die starken konjunkturellen Schwankungen nicht immer leicht gemacht haben". Der Umsatz werde in etwa auf Vorjahresniveau liegen, bei deutlich geringerem Verlust. 2009, ist Lenz zuversichtlich, könne der wirtschaftliche Break-even gelingen und 2010 wieder ein Gewinn resultieren.