Neckermann löst Sammelbesteller-Außendienst auf
18.09.2009 Vertriebskanäle haben Lebenszyklen - und der der "klassischen" Sammelbesteller neigt sich offenbar dem Ende zu.
Dass die spezielle Kundengruppe weiterhin für neckermann.de interessant ist, steht freilich außer Frage. Aber die Analyse habe gezeigt, dass die Kosten der Vertriebsorganisation einschließlich Außendienst in keinem angemessenen Verhältnis zum Ergebnisbeitrag stünden. Was nicht immer so war: Seit den 60er und 70er Jahren habe der Bereich sich erfreulich entwickelt und zum Unternehmensergebnis beigetragen. Doch seit einigen Jahren sei der Bereich defizitär "und trägt damit faktisch zu einem wesentlichen Teil des operativen Verlustes bei," wie das Unternehmen erläutert.
Sammelbesteller müssen akquiriert, aufgebaut und gepflegt werden. Dafür leisteten sich die die Universalisten eine eigene Organisation. Hinzu kommen Aufwendungen für die Infrastruktur. So wurden Sammelbestellern frühzeitig Modems für die Übermittlung der Bestellungen zur Verfügung gestellt. Noch 2006 hat beispielsweise die Quelle hier erheblich investiert, um die übermittelten Daten möglichst effizient verarbeiten zu können.
Die veränderten Mediengewohnheiten wirken sich zwar positiv auf die laufenden Kosten, aber eben auch auf die Art aus, in der Sammelbesteller betreut werden können. Wie im "Versandhausberater" in der Vergangenheit beschrieben, stellt neckermann.de beispielsweise den Sammelbestellern personalisierte und individuell gestaltbare Newsletter für die eigenen Kunden zur Verfügung. Solche Initiativen stehen eher im Einklang mit der e-Commerce-Ausrichtung des Unternehmens.
Vordringlich ist es nun für die Frankfurter, den Abbau von rd. 150 Mitarbeitern in den Regionen so zu gestalten, dass die eigentlichen Umsatzträger, die Sammelbesteller selbst, nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Darüber wurden Gespräche mit dem Betriebsrat eingeleitet.
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