Otto-Gruppe bringt bereits den nächsten Verkauf über die Bühne

von Stephan Randler

11.05.2016

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die Otto-Gruppe   trennt sich wieder einmal von einer Tochtergesellschaft. Fix ist demnach der Verkauf des osteuropäischen Versandhandelsunternehmens Cemod-CZ   , mit dem der Konzern in Tschechien und der Slowakei aktiv ist. Dort verkauft die Otto-Tochter im Versandhandel über Print-Kataloge und Online-Shops - unter anderem mit den Versendermarken Magnet-3Pagen   (Haushaltswaren), Avendro   (Plus-Size-Mode) und Modino   (Fashion). Zusätzlich ist Cemod-CZ für externe Versender in Osteuropa aktiv, die Leistungen rund um Kundenservice, Logistik und IT bei der Otto-Tochter buchen können. Pro Jahr erzielt die tschechische Cemod-Gruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von 19 Mio. Euro.
Otto Group Cemod
Website von Cemod-CZ (Bild: Screenshot)
Organisatorisch ist der Osteuropa-Spezialist bei der französischen 3SI-Gruppe   angesiedelt, die auch eine Tochter des Hamburger Otto-Konzerns ist. Die Franzosen haben nun wiederum bestätigt, dass Cemod-CZ an drei Leiter der osteuropäischen Business-Unit verkauft wurde. Entlassungen gibt es bei dem Deal nach eigenen Angaben nicht. Vielmehr wurde vereinbart, dass die komplette Belegschaft nach dem Verkauf wieder bei Cemod eingestellt wird. Gegründet wurde die Otto-Tochter im Jahr 1967. Verkauft wird solche Ware, die von der Otto-Gruppe bereits in anderen Ländern über die Versender 3Pagen und Blancheporte sowie die Mode-Marke Venca angeboten wird. Leser von neuhandeln.de dürfte der Verkauf kaum überraschen. Denn vor anderthalb Monaten hatte ich darüber berichtet, dass sich die französische 3SI-Gruppe von all ihren Handelsaktivitäten trennen will   . Dadurch möchte der kriselnde Handelskonzern nur noch im Service-Geschäft mitmischen   .

Kahlschlag bei der 3SI-Gruppe: Weitere Versender vor Verkauf

Deshalb dürfte es in den kommenden Wochen weitere Transaktionen geben. Zum Verkauf stehen aus den Handelsaktivitäten der französischen 3SI-Gruppe noch der Universalversender Unigro    (Zielgruppe: Kunden in Belgien) sowie 3Pagen    (Versender von Haushaltswaren in Deutschland und Österreich) und Excédence    (französisches Online-Discount-Portal). Keine Zukunft im Otto-Konzern hat auch die Marke Vitrine Magique   , die 2015 von 3Pagen übernommen wurde und ebenfalls zum Verkauf steht. Trennen will sich die 3SI-Gruppe auch von ihrer Kernmarke 3Suisses   , deren Geschäft in Deutschland bereits vor knapp zwei Jahren eingestellt wurde   . Aktuell ist der Mode-Versender noch in Frankreich und Belgien aktiv, aus betriebswirtschaftlicher Sicht die gegenwärtige Organisation von 3Suisses in Frankreich nach Angaben der Otto-Gruppe aber „nicht tragfähig“. Los ist der Otto-Konzern dagegen bereits den französischen Textilversender Blancheporte   , der in diesem Jahr über ein Management-Buyout    verkauft wurde. Der Verkauf läuft zudem bei Becquet    (Spezialversender für Heimtextilien in Frankreich) und Venca    (Mode-Marke mit Fokus auf Kunden in Spanien und Portugal). Hintergrund ist, dass der französische Konzern ein Sorgenkind der Otto-Gruppe ist. So ging allein im vorletzten Geschäftsjahr 2014/15 der Netto-Umsatz der Groupe3SI um 11,8 Prozent auf 851 Mio. Euro zurück   , weil unter anderem das Geschäft der Mode-Marke 3Suisses    umgebaut wird. Hier werden keine Kataloge mehr verschickt und Angebote stattdessen nur noch online beworben. Dadurch sind die Umsätze gesunken, zum anderen aber natürlich auch Kosten für die Restrukturierung angefallen. Die Verkäufe will der Otto-Konzern bis zum Ende des Geschäftsjahres 2016/2017 (Stichtag: 28. Februar) abschließen. Wenn alles klappt, gibt es bei der 3SI-Gruppe dann nur noch die drei Dienstleister Dispeo   (Logistik), Mezzo   (Kundenservice) und Mondial Relay    (Paketlieferung an Pickup-Stationen). Trotz dem Kahlschlag bei der 3SI-Gruppe bleibt der Otto-Konzern als Händler in Frankreich aktiv - mit dem Mode-Händler Bonprix   und den Versendern Moda Vilona   , Witt    und Helline   . Für das Frankreich-Geschäft von Helline sowie Moda Vilona und Witt waren bislang lokale Teams der 3SI-Gruppe zuständig. Künftig werden diese Versender von Heine und Witt (inkl. Moda Vilona) in Deutschland geführt.
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