Curated-Shopping: HSE24 entert Mode-Markt mit "Stylingbox"

22.02.2018

 (Bild: Home Shopping Europe AG)
Bild: Home Shopping Europe AG
Bild: Home Shopping Europe AG unter Creative Commons Lizenz
Erst kam die "Stilbox" von Peek & Cloppenburg, dann das "Männerpaket" bei Mey&Edlich   und jetzt folgt die "Stylingbox" von HSE24   : Immer wieder investieren Mode-Händler in Curated-Shopping-Dienste, bei denen Kunden individuell für sie kombinierte Outfits bestellen können. So sollen Mehrwerte für Kunden entstehen, die durch individuelle Outfit-Ideen ein persönliches Shopping-Erlebnis bekommen können.
Stilbox Peek Cloppenburg
Die Stilbox gibt es nicht mehr (Bild: Screenshot)
Dieser Grundgedanke steht jedenfalls auch hinter dem neuen Curated-Shopping-Angebot von HSE24, das der Teleshopping-Sender in wenigen Tagen starten will. Wie bei anderen Diensten auch müssen Interessenten dann zunächst einen Online-Fragebogen ausfüllen, damit der Versender die Vorlieben seiner Kunden kennenlernen kann. In einem zweiten Schritt nutzt HSE24 dann das "Stil-Profil" der Interessenten, um Outfits durch Stylisten zusammenstellen zu lassen. Die Teile werden noch mit einer persönlichen Nachricht des Stylisten versehen und dann an die Kunden verschickt, die wahlweise alle Teile oder nur eine Auswahl behalten. Die Stilberatung ist kostenlos, die Retoure ebenfalls. Für Kunden können Curated-Shopping-Dienste daher durchaus einen Mehrwert darstellen, wenn die Stilberatung den Online-Einkauf vereinfacht. Versender wiederum profitieren in der Regel von hohen Warenkörben, wenn Kunden gleich ein komplettes Outfit gefällt und sie alle Teile behalten. Die Praxis zeigt dann aber: Die Bekleidungskette Peek & Cloppenburg (Düsseldorf) hat ihren Curated-Shopping-Service „Stilbox   “ nach nicht einmal einem Jahr schon wieder eingestellt   , weil das Gesamtinteresse "hinter den Erwartungen" geblieben sein soll. Und auch das "Männerpaket   " der Walbusch-Tochter Mey+Edlich    ist längst wieder Geschichte und wurde ebenfalls nach nur rund einem Jahr   am Markt beerdigt   . Konkret hatten "begrenzte interne Kapazitäten" damals den Mode-Versender dazu bewogen, seinen Outfit-Service wieder einzustellen.
Peter Höschl
Peter Höschl (Bild: Shopanbieter.de)
Branchen-Beobachter wundert das nicht. "Auf der einen Seite locken hohe Warenkörbe und eine gute Kundenbindung, auf der anderen aber eben auch hohe Kosten durch die persönliche Beratung", weiß E-Commerce-Experte Peter Höschl   (siehe Foto), der seit 20 Jahren im Online-Handel aktiv ist. Gerade die persönliche Beratung erfordere ihm zufolge hohe Personalkosten und biete nur wenige Möglichkeiten zur Skalierung - wenn schließlich mehr Kunden den Service nutzen, braucht es auch mehr Stylisten. "Das Umfeld für Curated-Shopping-Dienste ist ein schwieriger Markt", mahnt Höschl daher. Dennoch ist der Berliner Curated-Shopping-Pionier Outfittery    bereits seit sechs Jahren am Markt aktiv. Laut dem zuletzt veröffentlichten Geschäftsbericht gab es im Jahr 2015 aber bei einem Netto-Umsatz von 35,9 Mio. Euro auch einen Jahresfehlbetrag von 17,1 Mio. Euro. Die direkten Personalkosten und sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen dabei von 7,4 Mio. auf 11,4 Mio. Euro an. Outfittery argumentiert aber gegenüber neuhandeln.de, dass es durchaus Skaleneffekte gibt. Denn neben 150 Stylisten beschäftigen die Berliner auch ein Tech-Team, das Daten analysiert. So kann Outfittery aus den Käufen der vergangenen Jahre ableiten, was Kunden gefallen dürfte. Aus jeder Retoure und jedem Kauf lerne das System mehr und empfehle Stylisten bei der nächsten Bestellung dann entsprechende Artikel. Vor diesem Hintergrund bleibt abzuwarten, ob die Stylingbox von HSE24 eine langfristige Perspektive hat. Der Teleshopping-Sender startet jedenfalls zunächst mit einem Testlauf. So will man herausfinden, wie der Service bei den Kunden ankommt und auf der Personalseite die Abläufe ausführlich testen. P.S.: Verpassen Sie keine Beiträge mehr! Jeden Freitag liefert Ihnen unser Newsletter alle Nachrichten, Analysen und Insider-Infos der Woche kostenlos in Ihr Postfach. [mailpoet_subscribers_count] Kollegen aus dem Versand- und Multichannel-Handel nutzen diesen Service schon, um up-to-date zu bleiben. Hier geht es zum Abo   .
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