Brändli verkauft die Mailingtage an die Messe Nürnberg

von Martin Groß-Albenhausen

15.06.2007 Mit einer Überraschung wartete Dieter Brändli am Donnerstagmorgen auf. Nach einem halben Jahr stiller Verhandlungen hat die IM Marketing-Forum GmbH die internationalen Veranstaltungsrechte an den "Mailingtagen" dem langjährigen Partner NürnbergMesse überlassen.

Mit einer Überraschung wartete Dieter Brändli am Donnerstagmorgen auf. Nach einem halben Jahr stiller Verhandlungen hat die IM Marketing-Forum GmbH die internationalen Veranstaltungsrechte an den "Mailingtagen" dem langjährigen Partner NürnbergMesse überlassen. In einem zumindest für sechs Jahre geschlossenen Vertrag übernimmt IM die inhaltliche Gestaltung von Messe und angeschlossenen Foren, Workshops und Kongress. Die NürnbergMesse sichert zu, die Mailing-Tage behutsam weiterzuentwickeln. Eine undifferenzierte Expansion in Randbereiche ist nicht geplant. Nico Marcuz, Geschäftsführer von IM Marketing-Forum, formuliert es so: "Die Mailingtage wurden kaufmännisch, nicht ihre Seele verkauft."Das wäre wohl auch ein Fehler, denn die 8. Mailingtage am Mittwoch und Donnerstag in Nürnberg waren erneut eine sehr gelungene Veranstaltung. In Sachen Messeorganisation (vom Einlass bis zur Party) lief in diesem Jahr alles wie am Schnürchen. Und auch die Gänge und Stände waren gut gefüllt. Peter Hartmann (SPH AG) freute sich über mehr als 20 gute Kontakte. Andere berichteten allerdings, dass viele Versandhändler in diesem Jahr nicht auf der Messe waren - eine Folge der bei vielen nicht eben leichten Geschäfte.Dennoch - Kollegen von Denios oder Gebrüder Götz, Atelier Goldner Schnitt und BonPrix, auch Klaus Jürgen Kores, jetzt bei Ulla Popken für den Versandhandel zuständig (Ulf Cronenberg ist inzwischen als Geschäftsführer für Popken insgesamt verantwortlich). Sie konnten in den Foren praxisorientierte, Impulsvorträge zu einem bunten Strauß an Direktmarketing-Themen wahrnehmen. Aus Versendersicht interessant ist eine Erkenntnis, die man als "Web-to-Print 2.0" bezeichnen könnte: Den Katalog nicht mehr als statisches Medium betrachten, damit er von den elektronischen Medien besser profitieren kann.Jürgen Mühlfeit von Meyle+Müller zeigte, dass sich bewegte Bilder in Online-Blätterkataloge einbinden lassen und die Mouse-over-Technik eine gute Möglichkeit ist, dort Aktionspreise geschickt auszuloben. Flash-programmierte Kataloge können auch 3-D-Darstellungen geschmeidig einbauen. Künftig ist es sogar möglich, dem Kunden per Color-Swatch Katalogseiten anzuzeigen, in denen die braune Hose auch tatsächlich braun erscheint - selbst wenn das gedruckte Exemplar dort die blaue Version zeigt.Man muss sich aber von der alten Logik lösen, dass der Printkatalog das Online-Angebot füttert. Dies fällt in Regionen wie Holland oder England naturgemäß leichter, wo das Internet schon deutlich das klassische Geschäft überflügelt. So kann ein Angelsport-Versender wie Askari in England den Hauptkatalog als reine Online-Variante konzipieren, die durch Print-Mailings nur immer wieder angestoßen wird. Eine gute Nachricht, denn so wird das Testen neuer Länder und Sprachen günstiger.Aber auch für die Print-Workflows gibt es durch digitale Workflows inzwischen echte Fortschritte. Laudert aus Vreden kann nun endlich die "Check-Point"-Prüfung von Korrektur-PDFs anbieten. Dabei werden originale und geänderte Version übereinandergelegt und die Änderungen werden rot markiert. Da fallen dann auch solche Änderungen endlich auf, die irrtümlich vorgenommen wurden.Und natürlich nutzten Briefdienste die Mailingtage als wichtige Plattform nicht nur zur Neukunden-Akquise, sondern auch für die eigenen Themen. Die PIN AG trat massiv auf, aber auch primeMail freute sich über regen Zuspruch. Direkt nebeneinander bildeten Österreichische, Schweizer und Deutsche Post quasi ein "Forum Gelb" der (ehemals) staatlichen Zustellorganisationen. Interessante Nuance: In Gesprächen äußerte mehr als ein privater Nischenanbieter im Postmarkt die "persönliche Meinung", dass der Fall des Monopols vielleicht sogar negative Konsequenzen für die alternativen Postdienstleister haben könnte. Denn die Preise - befürchten sie - könnten ins Rutschen geraten.Leichter tun sich da Postdienstleister wie Spring (TNT, Royal Mail, Singapore Post), die im Cross-Border-Geschäft und der Organisation internationaler Mail-Ströme ihre Nische gefunden haben. So sieht Michael Maas, Geschäftsführer von Spring Deutschland, die Diskussion über Fall oder Bestand des Monopols relativ gelassen. Er will durch neue Kooperationen mit Postgesellschaften rund um den Globus Full-Service-Unterstützung bei Markteintritten via Direktmarketing leisten. Aber auch für den heimischen Markt hat er durchaus interessante Angebote. So könnte ein Katalog mit Sommer/Ferien-Themen, der Mode an exotischen Plätzen fotografiert, auch mit einer brasilianischen oder afrikanischen Briefmarke beim Kunden ankommen. Ohne dass die Mailings um die halbe Welt geflogen werden müssen - denn Spring darf die Postwertzeichen einiger Kooperationspartner hierzulande verarbeiten. Und wer sich in e-Mail-Zeiten noch an Prof. Siegfried Vögeles Erkenntnisse über die Response-steigernde Wirkung echter, obendrein exotischer Briefmarken erinnert, kann wohl seinen Nutzen daraus ziehen. (Und sei es für sein VIP-Kunden.)Insofern waren die Mailingtage wiederum ein munterer Marktplatz an Themen rund um den direkten Kundendialog, ob gedruckt oder elektronisch. Kaum harte Versandhandelsthemen, aber die haben ja ihren festen Platz auf dem Versandhandelskongress. Darum machen die Mailingtage Spaß als Blick über den Tellerrand.
alle Optionen Mitglied werden auf neuhandeln
Ihr regelmäßiger Update.

Basis

Die kostenfreie Mitgliedschaft auf neuhandeln.de

Vier Ausgaben des Versandhausberater kostenfrei zum Kennenlernen
  • Kostenfrei
  • Wöchentlicher Newsletter
  • Zugriff auf Beiträge exklusiv nur für Mitglieder
  • Teilnahme an Webinaren und virtuellen Kongressen
  • Kostenloser Eintrag im Dienstleister-Verzeichnis
  • Vier Wochen lang zum Test die Print-Ausgabe des Versandhausberaters frei Haus
-50%
Für ECommerce-Profis.

Premium

Versandhausberater, der Premium-Dienst von neuhandeln.de:

Freitags den Versandhausberater frei Haus
  • Sofort Zugriff auf alle Premium-Inhalte online
  • Wöchentlich neue Exklusiv-Studien und Analysen
  • Zugriff auf das gesamte EMagazin-Archiv
  • Freitags die aktuelle Versandhausberater-Ausgabe als E-Magazin und gedruckt per Post
  • 194,61 Euro pro Quartal (zzgl. MwSt)
    97,31 Euro (zzgl. MwSt)*
-50%
Top-Deal!
Für Dienstleister des Handels.

PremiumPlus

Das Marketingpaket macht Ihr Unternehmen für über 15.000 E-Retailer sichtbar.

  • Alle Leistungen der Premium-Mitgliedschaft
  • Umfassender Eintrag als Dienstleister im Dienstleister-Verzeichnis
  • Bevorzugte Platzierung in Suchergebnissen
  • Alle Platzierungen hervorgehoben mit Firmenlogo
  • Unternehmens-Einblendung unterhalb thematisch relevanter Beiträge
  • Whitepaper veröffentlichen
  • Pressemitteilungen veröffentlichen
  • Gastbeiträge veröffentlichen
  • Referenzkunden pflegen
  • 995 Euro pro Jahr (zzgl. MwSt)
    497,50 Euro (zzgl. MwSt)*

*Der rabattierte Preis gilt für die erste Bezugsperiode. Danach setzt sich die Mitgliedschaft zum regulären Preis fort, wenn sie nicht vor Ablauf gekündigt wird. Premium: 3 Monate/194,61 Euro, PremiumPlus: Jahr/995,00 Euro, Enterprise: Jahr/1998 Euro, jeweils zzgl. Mwst.

alle Veranstaltungen Webcasts zu diesem Thema:
Dienstleister-Verzeichnis Agenturen/Dienstleister zu diesem Thema: