Mögliche Übernahme

Chinesischer Konzern hat ein Auge auf Mediamarkt-Saturn geworfen

von Sebastian Halm

25.07.2025 Der chinesische Onlinehandelsriese JD.com zeigt konkretes Interesse an einer Übernahme des Düsseldorfer Elektronikkonzerns Ceconomy - der Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn.

 (Bild: ChatGPT/Sebastian Halm)
Bild: ChatGPT/Sebastian Halm
Das berichtet Web.de   . Ceconomy   bestätigte am Donnerstag, dass sich das Unternehmen in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit JD.com   befindet. Konkret erwägt der E-Commerce-Konzern mit Sitz in Peking ein öffentliches Übernahmeangebot über 4,60 Euro je Stammaktie in bar. Die Gespräche seien jedoch noch nicht final: "Bislang wurden keine rechtsverbindlichen Verträge geschlossen", so Ceconomy. Ob es tatsächlich zu einem Angebot kommt, bleibt offen.

Die Börse reagierte dennoch prompt: Die Ceconomy-Aktie legte zweistellig zu und stieg auf rund 4,14 Euro. Seit Jahresbeginn verzeichnet das Papier im Zuge zunehmender Übernahmefantasien ein Plus von etwa 58 Prozent.

Was steht für den Handel auf dem Spiel?

Mit über 1.000 Märkten in Europa, darunter zahlreichen stationären Filialen von MediaMarkt   und Saturn   , zählt Ceconomy zu den Schwergewichten im europäischen Consumer-Electronics-Markt. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 lag bei 22,4 Milliarden Euro - knapp ein Viertel davon (23,6?11?Prozent) stammt aus dem Online-Geschäft. Weltweit beschäftigt Ceconomy 50.000 Mitarbeitende.

Ein möglicher Einstieg von JD.com würde nicht nur den Zugang des chinesischen Tech-Giganten zum europäischen Markt erleichtern, sondern könnte auch die Wettbewerbsdynamik im E-Commerce und Omnichannel-Retail neu ordnen. Besonders Shopbetreiber im Elektronik- und Onlinehandel sollten diese Entwicklung genau beobachten - Synergieeffekte, neue Preisstrukturen oder digitale Plattformintegration könnten langfristig Auswirkungen auf Marktanteile und Geschäftsmodelle haben.

Eigentümerstruktur mit Einfluss auf den Deal

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Gesellschafterstruktur: Die Gründerfamilie Kellerhals hält knapp 30 Prozent der Anteile. Weitere Großaktionäre sind die Meridian-Stiftung (11?Prozent), Haniel (16,7?11?Prozent) und Freenet (6,7?11?Prozent). Ob und wie sich diese Gruppen zu einem möglichen Übernahmeangebot positionieren, dürfte entscheidend für den weiteren Verlauf der Verhandlungen sein.


Noch ist unklar, ob JD.com den Schritt in den europäischen Einzelhandel wirklich wagt. Für Ceconomy wäre der Deal mit einem der größten chinesischen Onlinehändler eine Zäsur - und für Shopbetreiber in Deutschland und Europa ein mögliches Signal für bevorstehende Marktverschiebungen.

Wer in der Branche tätig ist, sollte die Entwicklung genau verfolgen und sich auf mögliche strategische Veränderungen vorbereiten. Auch Kooperationen, Sortimente, Plattformstrategien und Preisgestaltung könnten künftig unter neuen Vorzeichen stehen.
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