Wer am ehesten Lebenssmittel online bestellt
11.09.2025 Besonders Haushalte mit mehr als zwei Personen nutzen digitale Lieferangebote deutlich häufiger als andere Gruppen. Zweifel an Frische, fehlende Produktauswahl und Zusatzkosten bleiben allerdings zentrale Hürden, die Handel und Industrie gezielt adressieren müssen.
Junge Zielgruppen und vegane Kundschaft als Treiber
Bereits das Consumer Barometer 02/2025 hat gezeigt, dass der Online-Lebensmittelhandel je nach Ernährungspräferenz oder Alter in unterschiedlicher Ausprägung genutzt wird. Fast ein Viertel (24 Prozent) der jüngeren Konsumenten zwischen 18 und 33 Jahren greift regelmäßig auf Online-Lieferdienste zurück. Bei den 50- bis 65-Jährigen halbiert sich dieser Wert auf 12 Prozent. Ein noch stärkeres Gefälle zeigt sich zwischen städtischen und ländlichen Regionen: In der Stadt werden Online-Lieferdienste im Schnitt 3,5-mal häufiger genutzt.Insbesondere vegane Konsumenten greifen überdurchschnittlich häufig auf Lieferdienste zurück - sie nutzen alle untersuchten Liefermodelle am intensivsten. Am beliebtesten sind reine Online-Supermärkte: 36 Prozent der veganen Kundschaft kaufen dort häufig bis sehr häufig ein. An zweiter Stelle folgen Quick-Commerce-Dienste, die von 32 Prozent der vegan lebenden Befragten regelmäßig in Anspruch genommen werden.
Haushaltsgröße als Schlüsselfaktor
Je größer ein Haushalt ist, desto ausgeprägter ist die Affinität zum Onlinekauf von Lebensmitteln. Ab drei Personen steigt die Nutzung sprunghaft an.Die wichtigsten Vorteile aus Kundensicht sind Zeitersparnis, Bequemlichkeit und eine generelle Entlastung im Alltag. Als Nachteile werden vor allem die fehlende Möglichkeit, Produkte selbst auszuwählen, Zweifel an der Frische sowie Zusatzkosten genannt. Umweltbelastung folgt erst an vierter Stelle der wahrgenommenen Hindernisse.
Ausblick für Handel und Industrie
"Jeder Fünfte nutzt inzwischen Online-Lieferdienste für Lebensmittel, besonders häufig in Mehrpersonenhaushalten mit entsprechend großen und vielfältigen Warenkörben. Ein Drittel der Konsumenten plant, in den kommenden Jahren häufiger Lebensmittel online einzukaufen. Händler und Hersteller haben die Chance, diesen wachsenden Bedarf mit flexibler Distribution und digitalen Technologien aktiv voranzutreiben", betont Stephan Fetsch , EMA Head of Retail and Consumer Goods sowie Partner bei KPMG in Deutschland.Abonnieren Sie unseren kostenlosen wöchentlichen Newsletter!