Insolventer Modehändler

Deichmann übernimmt Marken von Esprit - aber keine Mode

von Joachim Graf

23.10.2024 Im Mai hatte Esprit Insolvenz angemeldet. Der Crosschannel-Schuhhändler Deichmann übernimmt nun die Markenrechte. Hat dabei aber etwas Spezielles im Blick.

 (Bild: Deichmann)
Bild: Deichmann
Crosschannel-Schuhhändler Deichmann   hat die kompletten Markenrechte der insolventen Bekleidungsmarke Esprit   übernommen. Diese hatte im Mai Insolvenz angemeldet (neuhandeln berichtete).

Übernommen werden ausschließlich die Markenrechte, nicht um die Filialläden und die Mitarbeitenden. Dafür zahlt Deichmann einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag. Die 56 Esprit-Filialen in Deutschland sollen zum Jahresende ohnehin geschlossen werden.

Deichmann geht es dabei vor allem um die Schuhe von Esprit. Gekauft hat Deichmann sowohl die Schuhmarkenrechten in Europa, als auch diejenige in den USA. Deichmann verkauft schon seit fünf Jahren Esprit-Schuhe in seinen Filialen, dafür zahlte das Unternehmen bisher eine Lizenzgebühr an Esprit. Außerdem haben die beiden Unternehmen gemeinsame Kollektionen entwickelt und produzieren lassen.

Schnittmuster, Logos und Esprit-Produkte sollen über Theia Brands   vertrieben werden, ein Unternehmen, dass sie auf das Management von Markenrechten spezialisiert ist. An dieses hatte Deichmann die restlichen Markenrechte weitergegeben.

Was aus dem - aktuell desfunktionalen - Onlineshop von Esprit wird, ist noch offen. Deichmann hat unsere Frage bislang nicht beantwortet, ob sie die Domain übernehmen.

Das Esprit-Geschäft außerhalb Europas war von der Insolvenz nicht betroffen. Deichmann steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um sieben Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Auf den Heimatmarkt Deutschland entfiel dabei rund ein Drittel.
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