Trustpilot kämpft mit KI gegen Fake-Bewertungen

von Dominik Grollmann

02.06.2025 Mit dem Trust Report 2025 dokumentiert Trustpilot seinen zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz zur Qualitätssicherung - Glaubwürdigkeit ist für das Geschäftsmodell schließlich essentiell.

 (Bild: Pixabay/ geralt)
Bild: Pixabay/ geralt
Die Bewertungsplattform Trustpilot   hat nach eigenen Angaben im Jahr 2024 rund 4,5 Millionen gefälschte Bewertungen erkannt und gelöscht - 90 Prozent davon automatisiert durch neue KI-gestützte Technologien. Das geht aus dem aktuellen Trust Report   des Unternehmens hervor. Die Plattform setzt zunehmend auf generative KI, maschinelles Lernen und neuronale Netze, um Bewertungsmuster im großen Stil zu analysieren und Verstöße effizient zu identifizieren.

Anteil gefälschter Bewertungen gestiegen

Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Anteil erkannter Fake-Reviews demnach von 6,1 auf 7,4 Prozent. Gleichzeitig wuchs die Plattform weiter: Mit 61 Millionen neuen Bewertungen allein im Jahr 2024 summiert sich die Gesamtzahl der auf Trustpilot veröffentlichten Rezensionen mittlerweile auf über 300 Millionen.

Allerdings lässt sich KI nicht nur zur Bekämpfung von Fakes nutzen, sondern ebenso für deren Erstellung. Vor diesem Hintergrund scheint das moderate Wachstum der erkannten Fakes bei insgesamt hoher Zunahme der Bewertungen wie ein Warnsignal für das Unternehmen.

Test zeigt Schwächen in der Filterung gefälschter Inhalte

Denn gerade erst sind schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen veröffentlicht worden: Im Rahmen einer Untersuchung   reichten 79 Testpersonen insgesamt 86 bewusst gefälschte Bewertungen auf Trustpilot ein: 43 positive, 43 negative.

Tatsächlich wurden 31 der 86 gefälschten Bewertungen veröffentlicht - ein Anteil von rund 36 Prozent. Auffällig war die ungleichmäßige Behandlung: Während von den 43 positiven Bewertungen lediglich zehn online blieben, wurden 21 der negativen Bewertungen veröffentlicht. Die daraus resultierende Schieflage beeinflusste den TrustScore des Unternehmens erheblich.

Ein weiterer Test zeigte zudem, dass sich durch den Abschluss eines entsprechenden Abonnements und die Nutzung der verfügbaren Tools eine Verbesserung des Bewertungsprofils erzielen ließ - legal, aber steuerbar. Die Frage, inwiefern die Plattform damit ihrer Rolle als neutrale Instanz gerecht wird, stellt sich neu.

Die Untersuchung wurde vom Deutschen Innovationsinstituts für Künstliche Intelligenz (DIKI) in Kooperation mit Professor Dr. Thomas Liebetruth von der OTH Regensburg durchgeführt und vom Magazin DUP Unternehmer   veröffentlicht.
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