Kooperation von dm und zur Rose verfehlt Erwartungen

von Stephan Randler

10.04.2015

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die auf den Versandhandel mit Medikamenten spezialisierte Schweizer zur Rose AG   ist nicht damit zufrieden, wie sich die Multichannel-Kooperation mit der deutschen Drogeriekette dm   entwickelt hat. Demnach habe die Kooperation die Umsatzerwartungen nicht erfüllt, wie es jetzt im frisch veröffentlichten Geschäftsbericht für 2014   heißt. So hätten Verbraucher vor allem die Bestellterminals in den rund 1.600 dm-Märkten schlichtweg zu wenig genutzt.

dm-Kooperation mit zur RoseIn dm-Märkten kann man Arznei bestellen und abholen (Bild: Screenshot)

Beenden will die Versandapotheke die Kooperation trotzdem nicht. So würden sich Kunden ihre Bestellungen gerne in dm-Märkte liefern lassen, um sie dort dann selbst abzuholen.

Das dürfte zum einen daran liegen, dass Kunden bei einer Abholung nicht zu Hause auf den Zusteller warten müssen. Dazu kann man sein Paket vor Ort gut abholen, wenn man ohnehin bei dm kauft. Die Pick-Up-Stationen dürften für Verbraucher aber auch interessant sein, weil Lieferungen in dm-Märkte bereits ab einem Bestellwert von 15 Euro versandkostenfrei sind   . Denn diese Grenze liegt bei einer Online-Bestellung mit Lieferung nach Hause bei 25 Euro.

Reality Check: Kunden bestellen nicht in Märkten, holen aber gerne Ware ab

Weil der Pick-Up-Service gerne genutzt wird, ist dm für die Versandapotheke nach wie vor ein wichtiger Partner zur Neukundengewinnung. Bei der Kooperation konzentriert man sich von nun an aber darauf, den Abholservice als exklusiven Vorteil zu vermarkten. Im Gegenzug wurden die Bestellterminals ("Pharmapunkte") in den Filialen bereits Ende März abgeschafft.

Für Leser von neuhandeln.de kommt diese Entwicklung nicht überraschend. So hatte der Rose-Konzern bereits im vergangenen Jahr erklärt, dass man über dm allein in den ersten Monaten der Kooperation über 80.000 Neukunden gewinnen konnte   . Gegenüber neuhandeln.de hieß es aber auch, dass Kunden lieber zu Hause bestellen als an den Terminals in den dm-Märkten   .

Gestartet wurde die Kooperation mit dm im Januar 2013. Seitdem konnten Verbraucher in den Märkten der Drogeriemarktkette an Bestellterminals ihre Käufe online tätigen oder ihre Pakete in den Märkten abholen, wenn sie zuvor zu Hause oder in einem Geschäft bestellt haben.

Kunden bestellen in diesen Fällen übrigens bei der deutschen Versandapotheke zur Rose   , die aber - trotz des gleichen Namens - nicht zur Schweizer Rose-Gruppe gehört. Abgewickelt wird das Versandgeschäft vielmehr über den deutschen Dienstleister zur Rose Pharma GmbH   , der wiederum ein Teil der zur Rose AG ist und damit zum Geschäft des Konzerns beiträgt.

Jahresbilanz: Umsatz wächst wenig, Ergebnis verbessert sich stark

Im vergangenen Geschäftsjahr 2014 konnte der Konzern einen Netto-Umsatz von insgesamt 915,6 Mio. Franken erzielen   , der über das Geschäft der Versandapotheke in der Schweiz sowie die deutsche Rose Pharma und die holländische Versandapotheke DocMorris   erzielt wurde.

Zum Vorjahr hat sich der Umsatz nur um 0,5 Prozent erhöht, nachdem es im Jahr zuvor noch ein stattliches Plus von 74 Prozent auf 910,6 Mio. Franken gab   . Damals hatte aber DocMorris erstmals ein volles Geschäftsjahr zum Konzernumsatz beigetragen, nachdem die zur Rose AG den holländischen Wettbewerber im November 2012 übernommen hatte   . Durch den Kauf belasteten wiederum Einmaleffekte das Unternehmensergebnis, das mit -15,5 Mio. Franken negativ ausgefallen war. Dazu trug auch der "kostenintensive Aufbau des dm-Geschäfts" bei.

Im Geschäftsjahr 2014 hat sich das Unternehmensergebnis dann allerdings schon wieder auf +7,2 Mio. Franken verbessert   , weil es unter anderem nicht mehr diese Einmaleffekte gab.

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