3 Schwachstellen: Woran "Amazon Pantry" noch krankt
05.10.2015
Amazon Pantry: Eingeschränktes Sortiment, zusätzliches Porto (Bild: Screenshot)
- Prime-Mitglieder werden doppelt zur Kasse gebeten Wer Prime-Mitglied ist, bekommt neben kostenlosem Content in erster Linie kostenfreien Versand von Artikeln, die Amazon selbst anbietet. Wer sich nun aber seine Speisekammer auffüllen lassen will, muss zusätzlich knapp fünf Euro Porto bei jeder Box bezahlen. Zwar verspricht Amazon seinen Prime-Kunden eine kostenlose Lieferung nur "für eine Vielzahl von Artikeln mit Versand durch Amazon" - und damit nicht bei allen Produkten, die Amazon selbst anbietet. Prime-Kunden dürften sich dennoch fragen, warum sie bei dem Pantry-Service nun für Artikel von Amazon erneut Versandkosten bezahlen sollen, wenn sie schon eine Jahrespauschale für das Porto entrichten. Kundenorientiert wäre, wenn Prime-Kunden den Pantry-Service exklusiv nutzen könnten - ohne zusätzliches Porto.
- Der Pantry-Service gilt längst nicht für alle Produkte Eine beispielhafte Stichprobe zeigt: Wer sich zum Beispiel Spaghetti über den Pantry-Service liefern lassen will, hat eine begrenzte Auswahl. So lässt sich zum Beispiel diese Packung von Barilla in eine Box packen, während eine andere Packungsgröße der selben Marke nur regulär zu bestellen ist . Das bedeutet: Der Kunde hat beim Pantry-Service nur ein eingeschränktes Sortiment. Warum manche Produkte verfügbar sind und andere wiederum nicht, bleibt dabei im Dunkeln. Kunden dürften sich zudem fragen, warum sie ausgewählte Spaghetti zu einem zusätzlichen Porto bestellen sollen, wenn sie andere Teigwaren wiederum als Prime-Mitglied ohne zusätzliche Versandkosten bekommen.
- Eine Pantry-Box muss man erst einmal voll bekommen Eine Pantry-Box rechnet sich vor allem, wenn man eine Packung voll macht. Zwar kann man auch halbvolle Boxen bestellen, dabei fallen aber die kompletten Versandkosten an. Um eine Box zu füllen, dürften viele Kunden daher über einen längeren Zeitraum immer wieder Produkte wie Klopapier, Waschmittel oder Duschgel in ihren Warenkorb legen - nämlich immer dann, wenn im Alltag so ein Produkt ausgeht. Bis dann aber eine Box voll ist, kann die Wartezeit bei anderen Artikeln zu lange werden. Oder anders ausgedrückt: Wenn das Klopapier am Montag ausgeht, wird man mit der Bestellung kaum bis Freitag warten wollen, wenn die Box voll ist - auch weil Frischeware nicht geliefert wird. Wer also Wurst oder Käse braucht und in den Supermarkt fährt, kann auch gleich sein Klopapier kaufen - wodurch wieder ein Produkt aus der Box fällt. So droht ein Teufelskreis und die Box wird nie voll, weil man immer wieder spontan einzelne Artikel vor Ort nachkauft.
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