Verschenkte Chance: Thalia und das erste Tolino-Magazin

07.08.2014

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Seit Frühjahr 2013 vermarkten die vier Partner Thalia, Weltbild, Hugendubel und Bertelsmann ("Club") gemeinsam den eBook-Reader Tolino   , um mit vereinten Kräften gegen internationale Konkurrenten wie Amazon und Apple anzutreten   . Um neue Kundengruppen für den Tolino zu begeistern, hat Verbundpartner Thalia nun ein gedrucktes Kundenmagazin   lanciert (via Mail): Tolino eReader

Bildquelle: Screenshot

"Mit „tolinos Welt“ bringt Thalia das erste gedruckte Magazin heraus, das sich einzig dem Thema eBooks widmet, und geht damit neue Wege in der Vermarktung digitaler Inhalte. Das Heft entstand in Kooperation mit Gruner + Jahr Corporate Editors und wird ab sofort der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Brigitte“ beiliegen sowie in allen Thalia Buchhandlungen verfügbar sein. [...] Thalia möchte damit nicht nur bestehende eReading-Kunden ansprechen, sondern auch neue Kundengruppen für das digitale Lesen und den tolino begeistern. Das Heft ist gratis erhältlich und erscheint in einer Auflage von 1.000.000 Stück."
Ich bezweifle allerdings, dass Thalia mit dem neuen Print-Magazin tatsächlich Heerscharen an neuen Kunden für den Tolino begeistern wird. Denn dazu finden sich in dem eBook-Magazin für mich zu viele Ungereimtheiten, die gleich beim ersten Überfliegen ins Auge stechen (glücklicherweise steht das Kunden-Magazin auch in einer blätterbaren Online-Variante   zur Verfügung, so dass jeder selbst das Heft einmal im Detail begutachten kann). Bereits auf dem Titelbild   verschenkt Thalia für mich Potenzial. Dort steht nämlich nur die Titelzeile "Tolinos Welt" mit dem Zusatz "Das eBook-Magazin von Thalia". Zwar gibt es noch einen Störer mit einem Bild des Tolino-Readers und dem Versprechen "Für die neue Leichtigkeit des Lesens". Was genau damit gemeint ist, bleibt aber unklar - wie auch der Umstand, wer oder was eigentlich überhaupt ein Tolino ist (zur Erinnerung: Thalia will mit dem Magazin auch neue Kunden ansprechen, die den Tolino noch nicht im Detail kennen). Nicht nachvollziehbar ist auch, warum auf dem Titel die Website Thalia.de beworben wird. Denn wer den Online-Shop von Thalia aufruft, muss dort erst einmal nach eBooks suchen   . Schließlich sind digitale Bücher nur ein Sortiment unter mehreren Kategorien im Thalia-Shop (Motto: "Bücher portofrei bestellen"). Besser wäre daher, die Kunden auf die Online-Plattform Tolino.de zu lotsen. Eigentlich. Denn dort finden sich nur Infos zu den Geräten, während eBooks nur in den Shops der Verbundpartner angeboten werden (siehe Screenshot). Auf den Einstiegsseiten des Kundenmagazins   fehlt wiederum eine Vorteilsargumentation, was der Tolino kann und was das System für Kunden vor allem attraktiver macht als die Konkurrenzangebote von Amazon und Apple. Hier wäre vielleicht ein direkter Vergleich mit den Angeboten der Konkurrenz angebracht gewesen. So aber findet sich im Editorial auf Seite 3   lediglich der Hinweis darauf, dass man durch eBooks kein Übergepäck mehr beim Fliegen fürchten muss - was natürlich auch für eBooks von Amazon und Apple gilt. Auf Seite 11   findet sich zwar endlich eine erste Vorteilsargumentation, die Kunden den Tolino näher bringt. Diese wäre aber auf dem aufmerksamkeitsstarken Rücktitel besser aufgehoben, wo sich nur ein austauschbarer Spruch befindet ("Bücher sind das Schönste, eBooks sind das Praktischste"). Kurzum: Nachvollziehbar ist für mich nicht, warum Thalia im hauseigenen eBook-Magazin nicht auch anständig für den hauseigenen eReader trommelt. Auf Nachfrage von neuhandeln.de hat Thalia aber versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen (via Mail):
"Der Fokus von Tolinos Welt liegt auf eBooks. Tolino als Lesegerät spielt daher keine gewichtige Rolle. Dies spiegelt sich entsprechend in den Inhalten wider. Ziel ist es, die Vielfalt der verfügbaren eBooks vorzustellen, Tipps zu geben und Geschichten rund ums Lesen zu erzählen. Dabei soll das Magazin eine Brücke von digitalen Inhalten zur analogen Welt schlagen und digitale Bücher so für Leser greifbar und erlebbar machen."
Mit dieser Vorgehensweise sensibilisiert Thalia im dümmsten Fall aber vielleicht Verbraucher für das digitale Lesen, die anschließend ihre Inhalte lieber bei Amazon und Apple ordern.
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