Neue Marktdaten: So beherrscht Amazon den deutschen Online-Handel

21.09.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Der US-Versandriese Amazon hat in Deutschland im vergangenen Jahr einen Netto-Umsatz von 8,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktanalyse des EHI Retail Institute   , das auch in diesem Jahr wieder eine Rangliste der umsatzstärksten deutschen Online-Händler ermittelt hat. Amazon Marktanteil Demnach führt Amazon.de das Ranking nicht nur mit einem deutlichen Abstand auf Verfolger Otto an, der mit einem Netto-Umsatz von 3,0 Mrd. Euro auf Platz zwei folgt (siehe Grafik oben). Im Vergleich zum Vorjahr    konnte Amazon.de auch den Abstand zum Zweitplatzierten ausbauen. So liegen nun 5,8 Mrd. Euro Umsatz zwischen Amazon.de und Otto, nachdem diese Differenz ein Jahr zuvor   erst 5,4 Mrd. Euro betragen hatte. Tatsächlich ist der Abstand zwischen beiden Unternehmen wohl noch größer. Denn berücksichtigt wurden für die EHI-Studie bei den Amazon-Zahlen nur die eigenen Retail-Umsätze, die Amazon selbst über den Verkauf eigener Handelsware macht. Was dagegen in den Zahlen komplett fehlt, sind damit die Umsätze aller Handelspartner, die Waren über den Amazon Marketplace anbieten. Amazon Umsatz Doch nach aktuellen Zahlen vom Institut für Handelsforschung   (IFH) aus Köln generiert Amazon.de mehr Handelsvolumen über sein Marktplatz-Geschäft als über den eigenen Handel. Vor diesem Hintergrund kommt das IFH Köln dann auch zu dem Ergebnis, dass Amazon.de im Jahr 2017 in Summe - also über eigene Verkäufe und Umsätze der Partner - einen Marktanteil von 45,8 Prozent am ganzen deutschen Online-Handel erreicht hat. Demnach ist also fast jeder zweite Euro bei Amazon.de gelandet, den deutsche Verbraucher im vergangenen Jahr beim E-Commerce ausgegeben haben.
Amazon Storefronts
Amazon Storefronts (Bild: Screenshot)
Seine Marktmacht dürfte Amazon.de wohl weiter ausbauen können. Denn die US-Amerikaner werden nicht müde, weiter in ihr Geschäft zu investieren. So werden im Shop nun unter dem Motto "Amazon Storefronts   " ab sofort kleine und mittelständische Unternehmen aus Deutschland beworben, die eigene Ware herstellen und über Amazon.de verkaufen (siehe Screenshot). Für diese produziert Amazon.de unter anderem Videos, in denen die Anbieter sich und ihre Produkte vorstellen können. So bekommen zum einen die Händler im Idealfall mehr Sichtbarkeit auf Amazon.de. Zum anderen wird der Einkauf bei Amazon Deutschland emotionaler, nachdem der US-Versandriese ja in erster Linie für große Auswahl, gute Preise und schnelle Lieferung steht. Durch die neuen Storefronts dürften ausgewählte Händler bei Amazon.de nun deutlich mehr verkaufen - damit allerdings auch die Marktposition des US-Konzerns in Deutschland weiter stärken. Dabei helfen dürfte auch, dass Amazon heute eine neue Hardware-Generation von seinem intelligenten Lautsprecher "Echo" vorgestellt hat. Mit diesen Geräten können Prime-Kunden unter anderem Musik hören - oder bei Amazon einkaufen   .
Amazon Echo
Echo-Lautsprecher (Bild: Amazon)
Wenn Kunden per Spracheingabe einkaufen wollen, müssen sie dazu den intelligenten Lautsprecher (siehe Foto links) zunächst mit dem Code-Wort "Alexa" aktivieren und anschließend das Gerät zum Bestellen auffordern (Beispiel: "Alexa, bestelle Kaffee"). Danach sucht Amazon zum Beispiel in der Bestellhistorie des Kunden passende Artikel, die bereits einmal eingekauft wurden. Im nächsten Schritt werden über den "Echo" dann Artikelname und Preis vorgelesen - mit der Bitte, die Bestellung nun zu bestätigen. Dabei verwendet Amazon die Standard-Lieferadresse und ?Zahlungseinstellungen, die ein Kunde in seinem Prime-Konto hinterlegt hat. Die EHI-Zahlen basieren unter anderem auf Händler-Befragungen und Unternehmensangaben. Dabei wurde ausschließlich der Umsatz mit physischen Gütern berücksichtigt - ohne Mehrwertsteuer sowie nach Retouren und ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens, die nicht aus dem Verkauf von Ware stammen. Die IFH-Studie basiert unter anderem auf Sonderauswertungen von Prime-Konten sowie auch einer Analyse von Amazon-Warenkörben in einer repräsentativ quotierten Stichprobe.
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