Nach Konzern-Umbau: Windeln.de will "nachhaltiges Wachstum"

08.11.2018

 (Bild: NH-Pressebild)
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Bild: NH-Pressebild unter Creative Commons Lizenz
Die deutsche Windeln.de-Gruppe   hat im dritten Quartal 2018 einen Netto-Umsatz von 22,2 Mio. Euro erreicht. Zum Vorjahr hat das Geschäft damit deutlich nachgelassen, nachdem es noch im dritten Quartal 2017    einen Netto-Umsatz von 47,2 Mio. Euro gegeben hat. Bereits im ersten Quartal 2018 hatte sich der Umsatz reduziert   und auch im ersten Halbjahr 2018    war das Geschäft rückläufig. Damals wurde weniger in Werbung investiert und das Geschäft in China durch Grenzkontrollen erschwert.
Matthias Peuckert
Matthias Peuckert (Bild: Windeln.de SE)
Auch im dritten Quartal 2018 hat sich nun der Umsatz reduziert, weil zum einen weniger in Marketing investiert wurde. Konkret haben sich hier die Aufwendungen von zuvor 2,1 Mio. Euro auf nun 1,1 Mio. Euro reduziert. Dazu gab es in diesem Jahr verschiedene Sparmaßnahmen, die ebenfalls den Umsatz geschmälert haben. So wurde in diesem Jahr bereits der italienische Online-Shop der Marke Windeln.de geschlossen   , in Deutschland der Online-Shop der Zweitmarke "Nakiki" beerdigt   und die beiden Schweizer Shops "Kindertraum" sowie "Toys" mit dem Shop Windeln.ch verschmolzen   . Vor diesem Hintergrund ist der Umsatz im dritten Quartal 2018 in der DACH-Region von 9,9 Mio. Euro auf nun 5,7 Mio. Euro gesunken, während das Geschäft im übrigen Europa von zuvor 10,6 Mio. Euro auf jetzt 4,7 Mio. Euro nachgegeben hat. In China sank der Umsatz wiederum von 26,8 Mio. Euro auf 11,8 Mio. Euro, weil es weniger Werbe-Aktionen auf dem chinesischen Online-Marktplatz Tmall gab, auf dem Windeln.de seit zwei Jahren verkauft   . Denn Grenzkontrollen hatten zu Lieferverzögerungen geführt, weshalb Kunden wieder Bestellungen stornierten. Der Konzern hat daher weniger in China geworben. Während der Umsatz zurückging, konnte der Konzern aber die Produktmargen in seinen europäischen Shops steigern. Der Hintergrund ist, dass die Gruppe zunehmend Produkte mit wenig Traffic und/oder Marge aus dem Sortiment nimmt. Auf Konzernebene lag die Rohertragsmarge im dritten Quartal 2018 dennoch mit 22,2 Prozent unter dem Vorjahreswert (Q3/2017: 25,7 Prozent), weil in der DACH-Region die Rubrik "Top Deals" eingeführt wurde, um über günstige Angebote die Bestände zu reduzieren. In China führte zudem ein Überangebot an Ware zu sinkenden Preisen, die zu Lasten der Marge gingen. Verbessert haben sich dafür die Vertriebs- und Verwaltungskosten, die im dritten Quartal 2018 von zuvor 7,9 Mio. Euro auf 5,3 Mio. Euro gesunken sind. Hauptgrund ist, dass sich durch die einzelnen Sparmaßnahmen die Mitarbeiterzahl von 387 aktiven Vollzeitäquivalenten (FTEs) zu Jahresbeginn auf nun 218 FTEs (Ende September) reduziert hat. Das bereinigte EBIT liegt mit einem Wert von -4,9 Mio. Euro dennoch unter dem Vorjahr (Q3/2017: -4,5 Mio. Euro). Zwar kompensiert der Fortschritt bei den Kosten nicht das schlechte China-Geschäft. Dennoch sieht man sich jetzt auf dem richtigen Weg. "In den letzten Monaten ist es uns gelungen, eine effizientere Organisation aufzubauen", argumentiert Konzern-Chef Matthias Peuckert (siehe Foto). "Nach der aktuellen Stabilisierungsphase streben wir künftig ein nachhaltiges und profitables Wachstum an." Ziel bleibe, Anfang 2019 den Break-Even auf Basis des bereinigten EBITs zu erreichen - vorausgesetzt, dass sich das Geschäft in China erholt, die Margen weiter steigen und dazu noch die Vertriebs- und Verwaltungskosten weiter sinken. Die deutsche Windeln.de-Gruppe verkauft aktuell noch über ihre Marke Windeln.de in der DACH-Region und China. Dazu ist der Konzern mit Bebitus in Frankreich, Spanien und Portugal aktiv. Zum Konzern gehörte bislang auch die Feedo-Gruppe, die Babybedarf in Osteuropa verkauft und im Spätsommer veräußert   wurde. Alle Zahlen des Konzerns wurden deshalb um das Geschäft von Feedo bereinigt.
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