Trotz besseren Preisen: "Amazon Fresh" für Kunden nur mäßig attraktiv

von Stephan Randler

15.11.2019

 (Bild: Dirk Mathesius)
Bild: Dirk Mathesius
Bild: Dirk Mathesius unter Creative Commons Lizenz
Der US-amerikanische E-Commerce-Riese Amazon lockert in Deutschland die Konditionen bei seinem Online-Supermarkt Amazon Fresh   , der hierzulande seit zweieinhalb Jahren   angeboten wird. Seitdem können sich Prime-Mitglieder ihre Lebensmittel bequem nach Hause liefern lassen, was allerdings mit Zusatzkosten verbunden ist. Doch an dieser Stelle hat Amazon jetzt Veränderungen vorgenommen.
Amazon Fresh
Lager für Amazon Fresh (Bild: Amazon)
Zur Erinnerung: Bislang mussten Prime-Kunden neben den Kosten für diese Mitgliedschaft (69 Euro im Jahr) zusätzlich 9,99 Euro im Monat bezahlen, um sich frische Lebensmittel liefern lassen zu können. Diesen Zusatzbeitrag hat Amazon nun auf 7,99 Euro monatlich reduziert. Doch damit nicht genug. Ab sofort liefert Amazon auch frische Lebensmittel, ohne dass Kunden eine monatliche Pauschale abdrücken müssen. Dann zahlen Kunden aber eine Gebühr von 5,99 Euro - pro Lieferung und zusätzlich zu den Kosten für ihre Prime-Mitgliedschaft, die Voraussetzung für Fresh-Lieferungen bleibt. Wer die zusätzliche Monatspauschale bezahlt, bekommt alle Lieferungen ab einem Bestellwert über 40 Euro nach wie vor ohne Portokosten zugestellt. Wie gehabt können Kunden allerdings auch kleinere Bestellungen bei Amazon Fresh tätigen. In diesem Fall werden ab sofort nur noch 3,99 Euro statt wie bislang 5,99 Euro für eine Lieferung fällig, wenn Verbraucher bereits die Monatspauschale bezahlen. Sinnvoll ist es in jedem Fall, dass Amazon an seinen Konditionen dreht. Denn bislang waren diese für Verbraucher doch eher unattraktiv   . Doch selbst jetzt ist das Pricing noch kompliziert (siehe Tabelle unten). Zudem gibt es frische Lebensmittel weiter nur für Kunden, die auch Prime-Mitglieder sind.
Amazon Fresh Konditionen
Die Konditionen für Online-Bestellungen bei Amazon Fresh im Überblick (Tabelle: Amazon)
Für die große Masse wird der Online-Supermarkt zudem weiterhin nicht angeboten, da Amazon die frischen Lebensmittel nach wie vor nur Prime-Mitgliedern im Großraum Berlin sowie in Hamburg und München zustellt. Seit dem Start in der bayerischen Metropole im November 2017   sind damit keine weiteren Liefergebiete   dazu gekommen. Das schürt den Verdacht, dass "Amazon Fresh" von Kunden weniger nachgefragt wird als Amazon vielleicht ursprünglich erwartet hatte. Denn wenn der Online-Supermarkt eine Erfolgsgeschichte wäre, würde Amazon damit wohl in Deutschland expandieren. Auch die verbesserten Konditionen legen jetzt den Verdacht nahe, dass es bislang nicht die erhoffte Nachfrage gegeben hat - und Amazon mit dem neuen Pricing nun mehr Kunden überzeugen will. Amazon selbst verrät auf Nachfrage von neuhandeln.de nicht, wieviele Kunden bislang den Online-Supermarkt nutzen und welcher Umsatz damit erzielt wird. Amazon betont dafür, dass man "sehr zufrieden mit dem Feedback der Kunden" sei und daran arbeite, das Online-Angebot zu verbessern.
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