Amazon passt Versandangaben an Realität an - egal ob's Händler wollen
30.06.2025 Amazon plant, die in den Versandvorlagen von Händlern angegebenen Lieferzeiten künftig selbstständig auf Basis der realen Versandgeschwindigkeit zu aktualisieren. Damit sollen die prognostizierten Lieferdaten besser mit der tatsächlichen Performance der Händler übereinstimmen.
Mit dieser automatischen Anpassung möchte Amazon das Einkaufserlebnis für Kundinnen und Kunden optimieren, indem präzisere Liefertermine angezeigt werden.
Standard-Versand im Fokus
Die Änderungen betreffen insbesondere den Standardversand innerhalb Deutschlands. Weichen die realen Lieferzeiten von den Angaben der Händler ab, passt Amazon die Angaben entsprechend an. Ein Beispiel: Gibt ein Händler derzeit 5 bis 7 Werktage an, liefert aber tatsächlich meist innerhalb von vier Tagen, könnte Amazon die Versanddauer auf 3 bis 5 Tage verkürzen. Umgekehrt erfolgt eine Verlängerung, wenn die Lieferung regelmäßig länger dauert als angegeben.Von den Anpassungen ausgenommen sind Premiumversandoptionen sowie internationale Lieferungen.
Händler äußern Kritik
Obwohl laut Amazon kein aktives Zutun seitens der Händler notwendig sei, verbleibt die Verantwortung für korrekte Versandinformationen weiterhin bei ihnen. Das sorgt in der Händlerschaft für Unmut: Viele empfinden es als problematisch, dass Amazon eigenständig Änderungen vornimmt, obwohl Händler offiziell für die Richtigkeit der Angaben haften. Kritisiert wird auch, dass regelmäßige Kontrollen notwendig werden, um etwaige automatische Änderungen durch Amazon im Blick zu behalten.Besonders betroffen fühlen sich Händler, die bewusst längere Lieferzeiten angeben, um einen Puffer für unerwartete Verzögerungen einzuplanen oder den Druck durch ungeduldige Kundenanfragen zu reduzieren.
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