Konsum: Handelsmarken gewinnen an Bedeutung - besonders online

von Dominik Grollmann

23.05.2025 Die neue NIQ-Studie zeigt: Handelsmarken überzeugen in Deutschland mit großem Preisvorteil. Auch online steigt ihre Relevanz - vor allem in preissensiblen Kategorien wie Gesundheit, Pflege und Haushalt.

 (Bild: (Joenomias) Menno de Jong, Pixabay)
Bild: (Joenomias) Menno de Jong, Pixabay
Handelsmarken sind für KonsumentInnen in Deutschland wichtiger denn je. Das zeigt der aktuelle Report "2025 Private Label & Branded Products   " des Marktforschungsunternehmens NIQ   . Besonders auffällig: In vielen Warengruppen liegen die Preise von Markenprodukten in Deutschland deutlich über denen von Eigenmarken - mit einer Differenz von durchschnittlich 51,3 Prozent. In einzelnen Kategorien fällt der Unterschied noch drastischer aus: Bei Gesundheitsprodukten liegt der Preisaufschlag bei 364,7 Prozent, bei Beauty-Produkten bei 166,3 Prozent und bei Haushaltsreinigern bei 101 Prozent.

KonsumentInnen setzen auf funktionale Kriterien

Trotz allmählich besserer finanzieller Stimmung bleibt der Preis entscheidend: 87 Prozent der Befragten achten beim Einkauf auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, 81 Prozent auf hohe Qualität. Nur 34 Prozent halten etablierte Marken für den Mehrpreis wert. 76 Prozent sehen Handelsmarken als gute Alternative zu großen Marken, ebenso viele loben deren Preis-Leistungs-Verhältnis. Jeder zweite Befragte würde bei größerer Auswahl sogar noch mehr Eigenmarken kaufen.

Die Auswahlkriterien sind dabei überwiegend funktional: Neben Preis und Qualität zählt vor allem die Verfügbarkeit - besonders relevant im Onlinehandel, wo Sortimentstiefe und digitale Sichtbarkeit den Ausschlag geben können.

Digitale Kanäle fördern Sichtbarkeit von Handelsmarken

Für den Onlinehandel ergibt sich aus der Studie ein klares Signal: KonsumentInnen entscheiden zunehmend rational - Handelsmarken können in digitalen Shops mit günstigen Preisen, guter Auffindbarkeit und ergänzenden Informationen punkten. Markenbindung bleibt bestehen, doch sie ist nicht mehr ausschlaggebend: 54 Prozent der Befragten sagen, Marken spielten beim Kauf keine Rolle. Gleichzeitig geben 70 Prozent an, dass sie eine gewohnte Marke vermissen würden, wenn sie nicht verfügbar wäre - ein Spannungsfeld, das digitale Händler durch kluge Sortimentsgestaltung adressieren können.

Dass Handelsmarken nicht nur günstiger, sondern auch in sensiblen Segmenten wie Bio-Produkten etabliert sind, unterstreicht ihre Relevanz. Besonders im deutschen Markt profitieren Händler von einer über Jahre aufgebauten Vertrauensbasis. Eigenmarken sprechen unterschiedliche Konsumbedürfnisse an - und ermöglichen im E-Commerce gezielte Angebote auf Basis von Produktdaten, Zielgruppenanalysen und Kaufverhalten.
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